Eine abwechslungsreiche Wanderung, auf der man lange die ostseitigen Talverästelungen des Gantertals ausgeht, um dann zum Simplonpass zu queren. Plätschernde Suonen in steilen Hängen, Aus- und Tiefblicke, eine gastliche Hütte, ein historisches Pass-Hospiz an einem der großen Alpenpässe - alles dabei.

Sehr reizvoll ist der Pfad entlang der Bärgwasser-Suone, auf dem Abschnitt bis Stafel plätschert sie im offenen Gerinne durch den Bergwald. Immer wieder ergeben sich beeindruckende Tiefblicke zur Ganterbrücke der Simplonstraße. Nach der Querung des Schiessbaches zweigt nach rechts der "Gibjeri-Weg" ab, der auf der weitgehend betonierten Trasse der stillgelegten Suone verläuft, eindrucksvoll durch einen steilen Abhang und an einigen Stellen exponiert (mit Drahtseilsicherungen) - schwindelfrei sollte man sein, dann lohnt sich dieser Weg allemal. Anderenfalls kann man ihn oberhalb umgehen, mit etwas zusätzlichem Auf- und Abstieg.

Die Bortelhütten sind ein schön gelegener Rastplatz im weiträumigen Abhang des Bortelhorns. Hier empfiehlt sich eine Stärkung, denn der Weg bis zum Simplonpass durch das Tal des Furggubäumbachs und über die Wasenalp zieht sich noch geraume Zeit. Bei der Alpe Schallbett trifft man auf die Simplonstraße, der Weiterweg verläuft auf der Straßengalerie und der alten Passstraße, bis die Passhöhe (Pass Nr. 6) schließlich erreicht ist.

Mitte des 17. Jh. gewinnt der Simplonpass große wirtschaftliche Bedeutung. Nachdem Kaspar Stockalper aus Brig Handelsmonopole auf dieser Route zugesprochen wurden, ließ er die Route als Saumweg ausbauen und errichtete Niederlassungen, so auch den "Alten Spittel" auf der Passhöhe. Der Ausbau als Passstraße geht jedoch auf Napoleon zurück, der den Simplon für schnelle Truppenbewegungen nutzen wollte. Er veranlasste 1801 den Bau des Hospizes, das bis heute von den Chorherren des Grossen St. Bernhard betrieben wird. Es wurde allerdings erst 1831 fertiggestellt, lange nach Napoleons Zeit, ist jedoch das grösste Passhospiz der Alpen: ein ungeheurer "Kasten" mit langen Fluren und hohen Räumen. Schon aus kulturgeschichtlichen Gründen muss man hier nächtigen, auch wenn man sich die Gastlichkeit etwas herzlicher wünschen würde. Aber so kann man noch immer authentische Hospiz-Athmosphäre erleben.

TC2 | T2 (-3, Gibjeriweg) | Tourdetails + Fotos

Die Route entspricht dem Schweizer Alpenpässeweg (6)

Übernachtung: Simplonhospiz