Vor unserem Weiterweg ins Wallis über den Passo San Giacomo (s. MT 8.1) machen wir einen 5-tägigen Abstecher weiter hinein ins Tessin. Der Weg über den Cristallina-Pass ist eine klassische (Hütten-)Tour in den Tessiner Alpen und vergleichsweise gut frequentiert.

Airolo zu verlassen fällt nicht so schwer und am schnellsten geht es mit der Bergbahn nach Pesciüm. Wir sind wieder auf der Höhe und schlendern im Almgelände am Hang entlang, noch lange mit der Aussicht auf den Gotthardpass. Dann zieht der Weg in einen wunderbar moosweichen Lärchenwald über die Alpe di Cristallina (1.800 m) hinein ins Val Torta. (Bei Fortsetzung der Tour in Richtung Passo San Giacomo/MT 8.1 hier auf dem Almfahrweg geradeaus weitergehen. Autobahnen und Leitungstrassen sind wieder vergessen.

Nach Überwindung einiger Absätze wird das Gelände felsiger und die Hütte auf der Passhöhe ist erreicht. Radikal modern präsentiert sich unser Tagesziel, die Capanna Cristallina (2.575 m), die als hölzerner Riegel auf einem Natursteinsockel auf dem Cristallinapass lagert. Die tessiner Architekten Baserga und Mozzetti gewannen den Wettbewerb, den die Sektion ausgelobt hatte; die Bauzeit betrug, dank der vorgefertigten Holzelemente des Aufbaus, nur wenige Monate. Eine echte Landmarke und ein Ruhepol in einer zerklüfteten Bergumgebung. Von der nach Süden ausgerichteten Terrasse genießen wir die erstklassige Aussicht zum Basòdino mit seiner vergletscherten Nordseite.

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