Vom Skizirkus in den Biosphärenpark "Großes Walsertal". - Bevor wir Damüls verlassen, besuchen wir noch die Kirche auf einer Anhöhe über dem Dorf. Sie wurde im spätgotischen Stil im späten 15. Jh. errichtet und birgt reiche Fresken aus dieser Zeit. Der Ort auf einer kleinen Anhöhe ist bestens gewählt für die Errichtung einer Kirche in einer für die damaligen Siedler noch weit unwirtlicher erscheinenden Bergwelt, seine eindrückliche Lage und Präsenz vermitteln unmittelbar die Empfindung eines Kultortes.

Wir wandern talaufwärts bis zur Unterdamülser Alpe, dort schwenkt der Weg nach Süden und führt durch das weite Almgelände unterhalb von Glatt- und Türtschhorn und über dem sich immer tiefer einschneidenden Ladritschtobel. Jenseits des Tales schweift der Blick zum Furkapass, über den die aus dem Wallis stammenden Walser Siedler hier eingewandert sind. Und kurz darauf schiebt sich dann aus der nahen Bergkulisse das Bergmassiv des Rätikons ins Bild, die felsige Grenzmauer zur Schweiz. Schesaplana, Zimba, Drusenfluh, Sulzfluh: die Aussicht auf den nächsten Abschnitt des MonacoTrail, doch bis dahin ist es noch eine kleine Weile...

Von der Türtschalpe steigen wir gemächlich ab nach Fontanella ins Große Walsertal, am warmen Südhang des Tales, durch Wald und blühende Wiesen (Der Fußweg durch den Türtschtobel kann wg. Lawinenabgang lange gesperrt sein, dann umgehen).

Das Große Walsertal ist Unesco-Biosphärenpark und somit nun "Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften", bemüht sich um die Entwicklung eines sanften Tourismus, der sich den Eigenheiten der Landschaft anpasst. Sozusagen das Gegenmodell zu Damüls. Fontanella, am Sonnenhang gelegen, ist mit seinem kleinen Dorfplatz und den verstreuten Häusern ein typischer Ort.

Im waldigen Tobel des Faschinabachs steigen wir weiter ab bis ans Ufer der wilden Lutz, folgen ihr aufwärts nach Buchboden, das schon ganz abseitig hinten im Tal liegt. Das Tagesziel ist noch abseitiger und ganz entlegen: Bad Rothenbrunnen, ein kleines fast verfallenes Kurbad des späten 19. Jh., ist seit einer Weile zu neuem Leben erwacht. Das Gasthaus bietet urige Zimmer, behutsam im Stil der vorigen Jahrhundertwende saniert, und einen belebten und beliebten Biergarten. Das alles eingebettet in die dramatische Berglandschaft eines engen und wilden Tales, an einem tosenden Bergbach, im größten Naturschutzgebiet Vorarlbergs und in der sog. Kernzone des Biosphärenparks.

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Übernachtung: Bad Rothenbrunnen