Auf Wiesenpfaden und Skipisten ins Walserland. - Bei regnerischem Wetter verlassen wir Au. Das Wasser der Bregenzerach ist schlammig braun und zeugt von reichlich Regen und Schneeschmelze in den höheren Lagen. Hotelgäste sitzen im Panorama-Wintergarten behaglich beim Frühstück und wir stapfen in die Regenjacken gehüllt bergwärts. Der schmale Pfad leitet in angenehmer Steigung durch Wiesen und Wald hinauf zum Ahornenvorsäß. Alte, mit der Landschaft wie verwachsene Holzhäuser liegen verstreut in den Wiesen, weichgezeichnet von der Feuchte aus den tiefhängenden Wolken. Das Jungvieh wagt die ersten tastenden Schritte im steilen Gelände, nun bimmeln die ersten Glocken des Almsommers. In der Einsattelung unter der Kanisfluh liegt der Alpengasthof Edelweiß, der sich als eine ganz gegenwärtige alpine Lodge präsentiert.

Wir ziehen weiter und duchqueren das naturhafte Gelände des Jagdsperrgebietes über dem Argental. Das trübe Wetter verstärkt in unserer Wahrnehmung die Wildheit von Schutthalden und mächtigen alten Ahornbäumen im lichten Bergwald. Umso mehr wechselt dann bald das Bild, wenn wir das alm- und skitechnisch hoch entwickelte Gebiet von Damüls betreten. Wir stapfen die verlassene Skipiste hinauf, mühsam im Altschnee. Das bedrohliche Grollen von Steinschlag und kleinen Lawinenabgängen in den umliegenden Steilhängen erinnert uns daran, dass hier, trotz aller technischen Aufrüstung, die Natur weiterhin ungerührt ihren Gesetzmäßigkeiten folgt - und dass es gut war, um diese Jahreszeit auf diese sanftere Route auszuweichen.

Von der Ugaalpe steigen wir gemütlich den Wiesenpfad nach Damüls hinunter. Im Hotel erfahren wir, dass man hier noch große Pläne im Skitourismus hat und die landesplanerisch vorgegebene Bettenzahl für Touristen noch bei weitem nicht erreicht sei. Die Walser, denen man hier im frühen 14. Jh. die Ansiedlung ermöglichte, erfreuen sich offenbar weiterhin großzügiger landespolitischer Förderung. Und Damüls gilt als der schneereichste Ort der Alpen, wenn nicht der Welt, wie die FAZ einmal schrieb.

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