Auf dem Jubiläumsweg: Die Königsetappe dieses Abschnitts unseres MonacoTrail. Ein Stück alpines Wandern, wie es selten ist, so nah am Alpenrand. Über der Baumgrenze mit nicht mehr so großen Höhenunterschieden wandern wir durch abwechlungsreiches Gelände, über Matten und Schuttfluren, unter zerklüfteten felsigen Aufbauten und an steilen Hängen über dem tief eingeschnittenen Schwarzwassertal, dessen Talschluss eindrucksvoll vom Hochvogel (2.593 m), einem der markantesten Allgäuer Berge, dominiert wird.

Erst geht es im grünen Tal zwischen Schafen hinauf zum Westlichen Lachenjoch. Nach einer gemütlichen Passage um die Kastenköpfe herum treffen wir auf den "Jubiläumsweg", der von Hinterstein her am Allgäuer Hauptkamm entlang verläuft. Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet, ist er ein beliebter Klassiker unter den Höhenwegen.

Je näher wir uns auf den Hochvogel zu bewegen, um so dramatischer erscheint das Gelände. Steile Schuttreißen verlieren sich neben unserem Tritt irgendwo in der Tiefe. Unter der Lärchwand ist eine grasige Steilwand über einem Felsband zu queren, wo man aus der Ferne kaum ahnen kann, wie ein für den Wanderer begehbarer Weg hier durchführen kann. Es geht, dank umsichtig angelegter Drahtseilsicherungen, viel besser als erwartet. Dahinter erwarten uns freundlichere Wiesenhänge, bevor es hinauf geht zur Bockkarscharte (2.164 m).

Das bleibt die einzige echte Schinderei des Tages, weil der Weg durch das mit grobem, blockigem Schutt erfüllte Kar zwischen Glasfelder Kopf und Kesselspitze immer noch steiler anzieht. Schließlich oben angekommen, belohnt wiederum der Blick in den Bergkessel beim Prinz-Luitpold-Haus (1.846 m) mit seiner wild aufgeworfenen Gipfelumgebung. Der Abstieg zieht sich noch etwas, dann tauchen wir ein in das bunte Treiben auf der gut besuchten Hütte, ein Hotspot für Alpinisten und alle die es werden wollen, sozusagen. Da ist die Bettenzuteilung durchaus Glückssache. Wir haben Glück und verbringen einen anregenden Hüttenabend!

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