Wiesenpassage nach Tirol: wenn die Jahreszeit passt, ist das eine einzige Blumenwanderung. Es beginnt im Alpengarten in Pfronten-Steinach, wo man sich einen ersten Eindruck von der vielfältigen Pflanzenwelt verschaffen kann. 450 Arten soll es in der kleinen, liebevoll gestalteten und gut gepflegten Anlage geben. Dann geht es quer durch die Wiesen zu Füßen des Breitenbergs und unter der Bergbahn hindurch zur Reichenbachklamm hinüber. In der schattigen Schlucht steigt man mit angenehm stetiger Steigung, erst am Aufschwung zum Sattel am Aggenstein wird das Gelände wieder offen und warten die ersten Alpenblumen.

Am Sattel wechseln wir nach Tirol und ins Tannheimer Tal, wo zunächst die Bad Kissinger Hütte (1.792 m), auf einem Aussichtsbalkon hoch über dem Tal hockend, zur Rast einlädt. Von dort lohnt bei geeigneter Witterung ein Abstecher zum Gipfel des Aggensteins (1.986 m).

Der Abstieg führt uns weit ausholend durch das Almgelände um die Seebenalpe und wieder durch Wald hinunter nach Grän. Im Tal empfangen uns die überreichen Blumenwiesen des Tannheimer Talbodens. Seit langem haben wir nicht mehr so viel Artenvielfalt und Blütenreichtum in einem “Wirtschaftsgrünland” gesehen. Die Bodenbeschaffenheit (mergelführende, tiefgründig verwitternde Substrate) begünstigt die Ausprägung von artenreichen Goldhaferwiesen, die hier offenbar noch extensiv, mit geringer Düngemittelzufuhr, bewirtschaftet werden. So beschließt der ausgedehnte Bummel nach Tannheim durch diese weite Wiesenlandschaft inmitten der Berge den Wandertag.

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