Sechster Tag auf der TMB, Passage nach Frankreich über den historisch bedeutsamen Col de la Seigne und Talwanderung hinaus in die Bergwelt des Beaufortain. Unterwegs kann man schon mal den berühmten hiesigen Bergkäse verkosten.

Die Route, ursprünglich als Schlechtwetterroute gedacht, wurde nötig, weil die Hütte auf dem Col Croix du Bonhomme ausgebucht war (vielleicht zu unserem Glück…). So ist es eine anspruchlose Tour geworden, mit dem schönen Höhepunkt am Col de la Seigne mit seinem weiten Blick nach Süden, Vorausschau auf die nächste Etappe. Beim Blick zurück quert noch ein Trupp von rund 10 Gänsegeiern die Passhöhe.

Viel Bergabgehen, immerhin gegen den Strom der Trekker. Eine wunderbare Mittagsrast im Refuge des Mottets, herzhaft rustikale französische Landküche: das lassen wir uns schmecken. Der Rest ist ein Spaziergang talauswärts nach Les Chapieux, wo wir uns auf einmal vorkommen, als machten wir Station in einer Trekkinglodge irgendwo ganz weit weg. Hier ist alles ziemlich durchgetaktet und die Gepäckanlieferung erfolgt per Minibus. Deshalb gehen so viele mit so verblüffend kleinen Rucksäcken…

Vom Rifugio Elisabetta ist es nicht weit zum Col de la Seigne, erst eine Weile das sog. Vallon de la Lee Blanche entlang, dann am grasigen Hang hinauf. Kurz vor dem Pass liegt am Weg "La Casermatta", ein altes Grenzwächterhaus, heute ein kleines Seminar- und Ausstellungsgebäude zur Landschaft und Ökologie des Mont-Blanc-Gebiets - mit einem schönen Modell des ganzen Massivs und der TMB, außerdem Notunterkunft.

Am Col de la Seigne markiert eine große Steinpyramide die Landesgrenze. Der Blick geht noch einmal zurück über Val Veny und die Viertausender-Kulisse, dann geht es über ausgedehnte hochlandartige Matten allmählich hinunter ins Vallée des Glaciers. Im Talgrund liegt Refuge des Mottets, eine ehemalige Alpe, ebenfalls ein beliebter TMB-Stützpunkt. Etwas weiter talabwärts die Alpe Ville des Glaciers, wo die lokalen Käse Beaufortain und Tome de Savoie produziert und zum Verkauf angeboten werden.

Ab Ville des Glaciers ist der Fußweg nach Les Chapieux neu trassiert und noch nicht einmal in den topographischen Karten eingetragen, auch Komoot kennt ihn nicht. Er verläuft auf der linken Seite des Baches, ist eindeutig markiert und nicht zu verfehlen. Ein Fußpfad, der teils durch Weiden führt, und allemal schöner zu gehen ist, als die Straße auf der anderen Talseite. Unterhalb der kleinen Talsperre quert er den Bach (Brücke) und trifft dann bald wieder auf die Straße, der man das letzte Stück in den kleinen Weiler hinein folgt.

TC2 | T2, unschwierige Bergpfade, teils Fahrwege | Tourdetails + Fotos

Übernachtung: Auberge de la Nova (Zimmer + Lager)