Dritter Tag auf der Tour du Mont Blanc (TMB) – wir wählen eine Nebenroute durchs Hinterland und über die Höhen. Da kann man zwar keine Strecke machen, aber es ist weniger los und wir gewinnen einen faszinierenden Überblick über die Landschaft. Zwei Pässe, ein Gipfel en passant, große Ausblicke. Besonders dem Ende zu eine Bummelstrecke par excellence.

Das Wetter an diesem Tag war noch etwas durchwachsen, die ganz großen Sichten haben sich unterwegs nicht ergeben, erst am Abend hatten sich die Wolken so weit aufgelöst, dass das Mont-Blanc-Massiv noch in ganzer Pracht sichtbar wurde.

Ansonsten war die eigentlich stille Tour davon gekennzeichnet, dass wir ab dem Col Sapin in den CCC-Trailrun gerieten, was letztlich recht unterhaltsam war. Der Pfad hinauf zum Tête de la Troche ist recht schmal, so dass wir uns phasenweise in den Tross der 1900 „Coureurs“ einreihen mussten, ein paar Minuten mithielten, uns dann eine kleine Auszeit nahmen, wieder einreihten, bis wir, auf diese Weise schließlich am Gipfel angekommen, das Geschehen ganz entspannt beobachten und vorbeiziehen lassen konnten.

Vom Rifugio Bonatti steigen wir ostwärts hinein ins Vallone di Malatrà, vorbei an den Ruinen der alten Alpe. Ein fast ebener Hochtalkessel, halbkreisförmig von Bergwänden eingeschlossen, ganz still. Gemächlich zieht der Pfad zum Pass "Entre Deux Sauts", wo sich bei Schönwetter die Möglichkeit ergibt, auf den nahen "Tête entre Deux Sauts" zu steigen, der als einer der besten Aussichtspunkte auf das Mont-Blanc-Massiv gilt.

Dann geht es kurz hinunter in das Alptal der Comba d'Arminaz und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf zum Col Sapin, wo sich erstmals eine Aussicht nach Courmayeur und ins Val Veny ergibt. Nach rechts führt der Pfad nun etwas steiler hinauf zum Tête de la Troche, einer grasigen Gipfelkuppe, die das Ende des langen Höhenzuges des Mont de la Saxe bildet. Nun weite Aussicht in fast alle Richtungen und auf die ganze Ostwand des Mont-Blanc-Massivs mit den Grandes Jourasses und dem Mont-Blanc. Dem Höhenzug entlang geht es, im großartigen Panorama spazierend, sanft abwärts. Ein paar steilere Kehren leiten zum Schluss hinunter zum Rifugio Bertone, das auf einer Geländeterrasse hoch über Courmayeur thront.

Die beschriebene "High-Route" wird in den Führern zur TMB ausdrücklich empfohlen, scheint dennoch eher wenig begangen zu sein. Die meisten Trekker entscheiden sich für die Talrouten, um Strecke zu machen, den Busshuttle-Service zu nutzen und die ganze TMB in möglichst wenigen Tagen zu absolvieren. Was sie dann gesehen haben?

TC2 | T2, unschwierige Bergpfade | Tourdetails + Fotos

Übernachtung: Rifugio Bertone (Lager und Zimmer)