Zweiter Tag auf der Tour du Mont Blanc (TMB) und Aufbruch in alpinere Regionen. Passübergang vom schweizerischen ins italienische Val Ferret, Eintritt in die grandiose Bergwelt rund um den Mont Blanc.

Unser Tag war von eher schlechtem Wetter geprägt, Aufstieg und Gipfelumrahmung meist komplett wolkenverhangen. Am Rifugio Elena sind wir dann für geraume Zeit in heftigen Regen geraten, der unsere Ausrüstung einem echten Belastungstest unterzogen hat – mit weitgehend gutem Ausgang. Die Bonatti-Hütte war voll, wie nahezu alle Hütten entlang der TMB. Hier wurde uns erstmals richtig klar, was die TMB ist: eine international sehr bekannte Trekkingtour mit Wanderern aus aller Welt. Wenn es passt, dann entstehen wunderbare Gespräche in allerlei Sprachen. Und die Hüttenmannschaft hat alles toll im Griff. Im Lager wurde uns sogar ein vergleichsweise lauschiges Plätzchen zuteil – Grazie mille!

Von Ferret geht es erst noch eine Weile am Talboden entlang, bis der Almweg in einigen Serpentinen (und Abkürzern) zur Alpage La Peule hinaufführt, die in einem weiten Wiesenhang liegt (Einkehrmöglichkeit). Dann zieht sich der Pfad mit meist mäßiger Steigung lange am Hang entlang aufwärts, inmitten des ausgedehnten Almgeländes. Am Grand Col Ferret gibt es, wenn das Wetter es zulässt, weite Aussicht auf das Mont-Blanc-Massiv bis weit hinunter zur französischen Grenze am Col de la Seigne. Der Abstieg ist dann anfangs deutlich steiler, ausgetretene Pfadspuren über dem tief eingeschnittenen Vallone de la Combette. Später führt er am Steilhang entlang und in einigen Serpentinen hinunter zum großen Rifugio Elena, am oberen Talende unweit der (erodierenden) Gletscherzunge des Prè de Bard gelegen.

Vom Rifugio führt ein Fußpfad weiter hinab bis zum Talboden, wo man auf den Fahrweg trifft, dem man weiter folgt. Sowohl bei Arnuova Desot als auch ein Stück oberhalb von Lavachey markierte Wege in Richtung Rifugio Walter Bonatti, jeweils noch einmal gut 300 Meter Aufstieg, der sich aber in jedem Fall lohnt. Die Hütte ist freundlich und gut geführt, die Aussicht auf die gegenüberliegenden Fels- und Gletscherwände der Grandes Jorasses (4.045 m) formidabel.

TC2 | T2, unschwierige Bergpfade, teils Fahrwege, TMB | Tourdetails + Fotos

Übernachtung: Rifugio Walter Bonatti